Projekt „Schnulleralarm“

Schnulleralarm_webSechs Schülerinnen unserer 10. Klassen haben sich getraut, Mutter auf Zeit zu sein. Vier Tage und drei Nächte lang waren die 15- und 16-jährigen Mädchen für das Wohlergehen von Puppen verantwortlich, deren realtitäsnahen Bedürfnisse es rund um die Uhr zu befriedigen galt.

Mit Hilfe eines elektronischen Armbandes erkennen die Säuglingssimulatoren ihre Bezugsperson, der sie vor allem kurze Nächte bescherten. Denn diese Babypuppen wollen ebenso umsorgt werden wie kleine Menschenkinder. Klappt es nicht mit dem Füttern, Windeln und Wiegen, machen die Babyattrappen, die atmen, husten, sich verschlucken und Bäucherchen machen können, mit Weinen oder lautem Geschrei auf sich aufmerksam. Keine leichte Aufgabe also, der sich die Zehntklässlerinnen beim "Schulleralarm" freiwillig stellten.

Initiatoren dieses Projektes ist das Diakonische Werk Winsen. Die Sozialpädagoginnen Coralie Graffelmann und Roswitha Schmehl brachten die 3,5 kg schweren Simulatoren an die Estetalschule. Sie standen in Krisensituationen den Mädchen tags und nahcts am Notfalltelefon zur Verfügung.

Dass sie sich rund um die Uhr um die Babypuppen kümmern mussten, hat die Schülerinnen vielmehr erfahren lassen, was es heißt, sich um ein Kind zu kümmern. Sie kamen daher schnell zu dem Resümée, es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, ein Kind zu bekommen, da es sehr viel Selbstbewusstsein und Disziplin bedeute. Neben den anstrengenden Nächten galt es auch es auszuhalten, wenn die Übungspuppen in der Öffentlichkeit schrien.

Während des Schnulleralarms durften die Mütter auf Zeit ihre Kinder einen Tag mit in den Unterricht nehmen. An einem der Projekttage informierte eine Hebamme die Schülerinnen über Schwangerschaft und geburt, auch das Thema Verhütung kam nicht zu kurz.

Die Teilnahme an so einem Projekt, das eine Vorbereitung für das spätere Leben darstellt, soll den Schülerinnen helfen, sich vor einer Schwangerschaft im jugendlichen Alter zu schützen.

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